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PRAXIS

Therapeutische Begleitung

Mein Schwerpunkt liegt in der Begleitung von Menschen mit Entwicklungs- und Bindungstraumatisierungen. Dabei arbeite ich prozessorientiert – im Vertrauen darauf, dass Entwicklung einem inneren Rhythmus folgt und nicht erzwungen werden kann. Gleichzeitig gibt es therapeutische Prinzipien, die Veränderung auf eine achtsame und unterstützende Weise möglich machen.

Basierend auf einem psychodynamischen und körperorientierten Verständnis arbeite ich in der Annahme, dass wir neben unserem Verstand und unserer Reflektionsfähigkeit vor allem auch unsere somatische Achtsamkeit und unseren fühlenden Körper brauchen, um uns nachhaltig in unserem ganzen Sein entwickeln zu können.

Jeder therapeutische Prozess ist individuell und braucht Zeit und Raum. Deshalb richtet sich die Dauer und Häufigkeit unserer Zusammenarbeit ganz nach deinem Bedarf. Manchmal reichen schon einige Sitzungen, um neue Impulse zu bekommen oder Klarheit in einer bestimmten Situation zu finden. Wenn wir länger zusammenarbeiten, können wir Themen in der Tiefe erforschen. Was für dich stimmig ist, entscheiden wir gemeinsam – und passen es flexibel an deine Lebenssituation an.

Ich begleite dich in diesem Prozess achtsam, feinfühlig und wertschätzend. Nicht als Klient:in „mit einem Problem“, sondern als Mensch mit einer Geschichte, mit Ressourcen und einer eigenen inneren Weisheit. Ich begegne dir auf Augenhöhe und glaube nicht, besser zu wissen, was richtig oder falsch für dich ist. Aber ich kann dir einen geschützten Raum anbieten, in dem du dich selbst erforschen darfst – in deinem Tempo und auf deine Weise.

NARM

Was ist NARM?
NARM – das NeuroAffective Relational Model – ist ein körperorientierter, beziehungszentrierter psychotherapeutischer Ansatz zur Begleitung von Menschen mit frühen Bindungs- und Entwicklungstraumata. Er verbindet Erkenntnisse aus der modernen Traumaforschung und der Arbeit mit dem Nervensystem mit psychodynamischen, humanistischen und ressourcenorientierten Ansätzen – und stellt dabei nicht die „Lösung von Problemen“, sondern die Wiederherstellung von Kontakt in den Mittelpunkt: Kontakt zu dir selbst, zu deinem Körpererleben, zu deiner Lebendigkeit.
Statt Symptome zu bekämpfen oder schnelle Veränderungen anzustreben, lädt NARM dazu ein, die oft unbewussten inneren Muster zu erforschen, die unserem heutigen Erleben zugrunde liegen. Viele dieser Muster – wie emotionale Dysregulation, innere Anspannung, Selbstzweifel oder Beziehungsdynamiken – sind Ausdruck früher Schutzmechanismen, die einst überlebenswichtig waren.
Sie müssen nicht „weg“, sondern wollen verstanden, gewürdigt und in Beziehung gebracht werden.
Veränderung entsteht dabei nicht durch Druck, sondern durch Verbindung – im Hier und Jetzt, in sicherem Kontakt.

Was sind Entwicklungstraumata?
Viele Themen, mit denen Menschen in die Therapie kommen – wie chronische Anspannung, Rückzug, Überforderung oder das Gefühl, „nicht richtig zu sein“ – wurzeln in frühen, oft subtilen Beziehungserfahrungen. Entwicklungstrauma beschreibt nicht ein einzelnes Ereignis, sondern wiederholte Situationen, in denen unsere grundlegenden Bedürfnisse nach Sicherheit, Kontakt, Anerkennung oder Autonomie nicht ausreichend beantwortet wurden. Dies kann bereits vorgeburtlich beginnen und zieht sich oft über die gesamte frühe Kindheit hinweg.
Um in solchen Situationen emotional zu überleben, entwickelt unser Nervensystem Schutzstrategien: Muster von Anpassung, Abspaltung oder Kontrolle. Diese Überlebensstile halfen uns einst, mit einer oft überfordernden Umwelt zurechtzukommen – und haben sich tief in unser Selbstbild und Körpererleben eingeprägt. Auch wenn sie heute nicht mehr hilfreich sind, wirken sie weiter: im Umgang mit uns selbst, in Beziehungen, in unserer Fähigkeit zur Selbstregulation.
Deshalb braucht die Arbeit mit Entwicklungstrauma eine andere therapeutische Haltung als die Bearbeitung von Schocktraumata. Es geht weniger darum, vergangene Ereignisse „aufzuarbeiten“, sondern um die Art und Weise, wie wir heute – häufig unbewusst – mit unserem inneren Erleben in Beziehung stehen.

Und was heißt das konkret?
Am Anfang jeder NARM-Sitzung steht die Frage: Was wünschst du dir gerade? – ein Einstieg, der dich einlädt, dich selbst ernst zu nehmen und deinen eigenen Impulsen zu folgen. Was zeigt sich in dir, wenn du diesem Wunsch Raum gibst? Wie verändert sich dein Erleben, wenn es nicht gedrängt, sondern gehalten wird? Veränderung entsteht nicht durch Druck, sondern durch Beziehung – zu dir selbst, zu deinem inneren Erleben und in sicherem Kontakt mit deinem Gegenüber.
Veränderung geschieht nicht trotz, sondern wegen dieser Haltung: Weil Spannung nachlassen darf. Weil Kontrolle weicher wird. Weil du nicht länger gegen dich und alte Schutzmechanismen arbeitest, sondern mit dir in Beziehung kommst.
Diese Haltung ist nicht passiv, sondern tief wirksam: Wenn wir aufhören, gegen innere Anteile zu arbeiten, und zu analysieren oder verbessern zu wollen, entsteht der Raum, in dem echte Selbstakzeptanz und -regulation wieder möglich wird – spontan, tragfähig und aus dem eigenen Inneren heraus. Akzeptanz bedeutet dabei nicht Resignation oder Gleichgültigkeit, sondern ein ehrliches, offenes Annehmen dessen, was sowieso da ist. Dadurch richtest du dich nicht gegen alte Muster oder verurteilst dich für diese, sondern trittst in Beziehung zu ihnen – und damit auch zu dir selbst. Oft kann genau daraus Veränderung von innen heraus geschehen – nicht als erzwungene Reaktion, sondern als natürlicher, nachhaltiger Prozess. Viele Menschen kommen mit dem Wunsch in die Therapie, bestimmte Gefühle oder Verhaltensmuster loszuwerden – etwa Angst, Scham, Wut oder Beziehungsängste. Doch häufig ist genau dieser innere Druck Teil des Problems. Wenn wir beginnen, unsere inneren Zustände mit Mitgefühl zu betrachten – statt gegen sie anzukämpfen –, entsteht ein Raum, in dem echte, tiefgreifende Veränderung möglich wird.
Diese Veränderung ist kein Ziel, das aktiv erreicht werden muss. Sie ist eine natürliche Bewegung, die aus Präsenz entsteht – wenn wir wieder in Beziehung kommen: zu uns selbst, zu unserem Körper, zu unserem inneren Erleben. Oder, wie Carl Rogers es so treffend formuliert hat:
„Das eigentümliche Paradoxon ist: Wenn ich mich so akzeptiere, wie ich bin, dann kann ich mich verändern.“

Die hier beschriebenen Muster und Schutzstrategien finden in Diagnosen oft Ausdruck in Begriffen wie:

  • Depressionen
  • Ängste
  • Dauerstress und Überforderung
  • Erschöpfung und Burnout
  • Innere Unruhe
  • Reizbarkeit und Wut
  • Wiederkehrende belastende Beziehungsdynamiken
  • Lebenskrisen und herausfordernde Lebensübergänge
  • Süchte
  • Schlafstörungen
  • Einsamkeit und Isolation
  • Essstörungen
  • Paar- und Familienkonflikte
  • Schwierigkeiten Grenzen zu setzen und zu wahren
  • Schwierigkeiten Bedürfnisse wahrzunehmen und zu kommunizieren
  • Mangelndes Selbstwertgefühl und Selbstablehnung
  • Kontrollbedürfnis & Zwänge

Embodied Psychodynamic Resonance

EPR oder auch Resonant Touch ist eine körperorientierte, beziehungsbasierte Begleitung, die sich über das Gespräch hinaus auf eine fein abgestimmte Form von Berührung stützt. Sie lädt dich noch mehr ein, dein inneres Erleben nicht nur kognitiv, sondern auch über den Körper zu erforschen – auf eine Weise, die tief, achtsam und absichtslos ist.

Was dich erwartet
Eine Sitzung beginnt immer mit einem Gespräch. Du hast Raum, deine Wünsche, deine Intention oder auch Unsicherheiten zu benennen – ganz in deinem Tempo. Dieses Gespräch ist bereits Teil des therapeutischen Prozesses: Es klärt, worum es dir geht, und bereitet den Boden für das, was sich im weiteren Verlauf zeigen darf.
Wenn es für dich stimmig ist, kann der zweite Teil der Sitzung im Liegen stattfinden. Berührungen erfolgen nur mit deiner ausdrücklichen Zustimmung, sind sanft, über der Kleidung und stets eingebettet in einen sicheren, achtsamen Rahmen.

Berührung als Zuhören
Resonant Touch nach Karima Hocevar verbindet die Prinzipien von NARM mit Elementen der biodynamischen Craniosacraltherapie. Berührung wird nicht eingesetzt, um nach absichtsvoll nachzunähren oder Prozesse zu intensivieren. Vielmehr handelt es sich um ein feines, präsentes Lauschen über die Hände. Diese Form der Berührung ist geprägt von Respekt, Langsamkeit und einem tiefen Vertrauen in deine innere Intelligenz.
Ich bin im Vertrauen, dass der Körper ein weiser Resonanzraum ist, wenn wir ihn achtsam befragen. Innere Prozesse können sich in dieser Arbeit auf körperlicher, emotionaler und mentaler Ebene zeigen und entfalten dürfen – oft jenseits dessen, was im Gespräch allein zugänglich wäre.

Kontakt auf mehreren Ebenen
Während der Sitzung bleiben wir im Austausch. Du kannst mitteilen, was du spürst, welche inneren Bilder oder Gefühle auftauchen. Manche Dinge brauchen keine Worte – andere wollen benannt und verstanden werden. Durch diesen mehrdimensionalen Kontakt wird Integration möglich: zwischen Körper und Geist, zwischen Emotion und Erkenntnis.